Mesh

I       Trio 1

II      Duo 1 (für Sopransaxophon und Violine)

III     Trio 2

IV     Duo 2 (für Violine und Marimba)

V      Trio 3

VI     Duo 3 (für Altsaxophon und Marimba)

VII    Trio 4: Rondino

Netze sind faszinierende Gebilde. Je nach Blickwinkel fungieren sie als regelmäßiges Raster, als undurchdringliches Knäuel, als Sieb oder als flexibles Gewebe. Alle diese Bedeutungen schwingen im englischen Begriff MESH gleichzeitig mit. In MESH gibt es als Netz eine Melodie aus 17 Tönen, die gleich in den ersten Takten gleichzeitig von jedem Instrument einmal „durchgerattert“ wird. Alles was in den nun folgenden 10 Minuten passiert, entsteht aus dieser Gestalt, die netzartig gedehnt und zusammengeknüllt wird, ohne dabei zu zerreißen.

I       Trio 1
Ausschnitte der Melodie werden im Saxophon langsam, in der Marimba schnell und in der Violine „stotternd“ Ton für Ton zusammengesetzt, sodass sich alle paar Takte die Ausschnitte des harmonischen Raums verändern und weiterwandern.

II      Duo 1       
Die beiden sehr unterschiedlichen Instrumente verschmelzen zu einem bizarren „Super-Instrument“.

III     Trio 2       
Ein Pulsfeld, in dem die Melodie wie in Zeitlupe ganz regelmäßig abgetastet wird (Saxophon alle 12 Sechzehntel ein Ton, Violine alle 11, Marimba alle 13). Durch weitere Überlagerungen kippt die Ordnung in kürzester Zeit in eine unvorhersehbare, chaotisch wirkende Struktur.

IV     Duo 2       
Die Violine spielt fast ausschließlich auf der „erdigen“ G-Saite biegsame Linien, die von tremolierenden Marimba-Akkorden eingefasst werden.

V      Trio 3       
Ein Kanon mit ganz engem Einsatzabstand, sodass ein Effekt entsteht, der an optische Täuschungen erinnert.

VI     Duo 3       
Melodie mit Begleitung, scheinbar frei schwingend, dabei organisiert durch ein gleichbleibendes Raster von Taktwechseln.

VII    Trio 4       
Ein Rondino, bei dem alle 3 Instrumente „im Kreis“ Modelle spielen, die unterschiedlich lang sind (8, 7 und 9 Takte), sodass die einzelnen Ereignisse an immer anderen Stellen zusammentreffen. Darüber kurze „Auszucker“, in denen abwechselnd frei improvisiert wird: wie Fische, die im Netz zappeln und rechtzeitig entwischen.